Donnerstag, 2. Dezember 2010

Saison 2010

Es war die erste richtige Chili Saison für mich und ich muss sagen: Es war in vielerlei Hinsicht ein voller Erfolg!

Doch zunächst zu den Nicht-Chili: Während letztes Jahr der gesamte Balkon mit Tomaten und Kräutern belegt war, gab es dieses Jahr genau eine Tomate und das war eine Ampeltomate:

 Diese auch Himbeertomate genannte Sorte reift mit einem Farbton wie ein Himbeere ab. Sie kann in einer Blumenampel gepflanzt werden, benötigt also quasi keinen Platz. Sehr praktisch!

Eine Sorte die ich nächstes Jahr nicht mehr anbauen werde ist die Bishops Crown. Dekorativ ist sie und geschmacklich auch sehr empfehlenswert, aber sie hat sich erst sehr, sehr spät zu einem Abreifen der Chilis bequemt. Da hatte ich bei den anderen Sorten schon seit Monaten erntebereite Chilis. Dieses Foto entstand am 25. November, in der folgenden Nacht kam der erste Schnee.

Eine wunderschöne Sorte von der ich leider den Namen nicht exakt kenne. Es könnte eine Bolivian Rainbow sein, doch diese Sorte reift nicht rot ab sondern mit einem dunklen Orange. Für Halloween gibt es keine schönere Deko!

Nochmal diese Sorte. Hunderte kleiner Chilis.

Einige andere Lieblingssorten. Im Hintergrund eine Black Hungarian, im Vordergrund wahrscheinlich eine Numex Twilight. Die Black Hungarian ist eine absolute Augenweide, da sie sehr große Chilis hat die von einem tiefen schwarz zu einem rot-schwarz abreifen, viel schöner als reines  braun.

 Klassiker und Neulinge: Die erste eigene Chilisorte, die glatte Cayenne links auf dem Bild, habe ich natürlich auch dieses Jahr wieder angebaut. Dazu kamen neue Sorten wie die gelbe Tango Yellow, die mittig rote Filius Blue Ornamental und die Tennessee Tear Drop

 Mengenmäßig eine kleine Ausbeute - das sind sämtliche Chocolate Bhut Jolokia dieses Jahres. Nur sieben Chilis hat die Pflanze getragen, aber die Schärfe sorgt dennoch für ein sinnvolles Ergebnis.
 Die Sorte mit dem schönsten rot, die Filius Blue Ornamental. Ich hatte sie bestellt, da ich die Sorte wollte, die noch am ehesten blaue Chilis hat - sie sind aber genauso violett wie die vielen anderen violetten Sorten und reift dann rot ab - aber was für ein rot!

Noch eine meiner Lieblingssorten, die Tennessee Tear Drop. Trotz dem kleinen Topf ist die Pflanze sehr groß gewachsen, hat große Mengen an sinnvoll dimensionierten Chilis mit einer angenehmen Schärfe produziert. Diese waren sehr schnell reif und boten im Reifeprozess ein herrliches Farbenspiel: Im Sonnenlicht hatten die unreifen Chilis wie auf diesem Foto einen violetten Schimmer, reiften dann aber nacheinander zu rot ab. 
Diese Sorte ist gleichzeitig dekorativ wie auch nützlich und wird deshalb natürlich auch nächstes Jahr wieder angebaut.
Eine kleine Ernteimpression. Ich habe die Chilis halbiert, die Kerne rausgeräumt und dann die Chilis im Dörrgerät bzw. einfach auf der Heizung getrocknet.

Selbstverständlich lief diese Saison nicht alles optimal: So hatte ich anfangs den Fehler gemacht, die Keimlinge nicht richtig zu beschriften und deshalb einige Sorten erst spät oder garnicht erkannt. Einige Pflanzen habe ich zu früh in die Kälte gesetzt was diese mit einem massiven Wachstumseinbruch und dem Abwurf sämtlicher Knospen quittiert haben. Sowohl Blattläuse als auch Ameisen haben den Pflanzen zugesetzt. Einige Balkonkästen worden komplett von Unkraut überwuchert. Einige Sorten haben mich vom Ertrag eher enttäuscht, andere sehr positiv überrascht. Und wie wohl alle Hobbygärtner habe ich im Sommer die Sonne schmerzlich vermisst, die sonnenhungrigen Chilis hatten wirklich keine sinnvollen Bedingungen.

Mal wieder habe ich eine Menge gelernt.

Und nächstes Jahr werden die Balkonkästen noch besser angebracht, es werden weniger Sorten angebaut aber nun zielgerichteter.

Die Saison 2010 war in Anbetracht der Umstände sehr gut, die Saison 2011 wird hoffentlich noch besser.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Große Chili Ernte - erste Versuche mit einem Dörrgerät

Es ist Erntezeit! Die Chilis reifen rudelweise ab und nur sehr wenige Sorten haben noch keine reifen Chilis zu bieten. Da ich nicht alles direkt von der Pflanze in den Topf verwenden kann, wird dieses Jahr auch mächtig getrocknet.

Dazu habe ich mir ein Dörrgerät gekauft und auch gleich richtig investiert: Es wurde ein Stöckli Dörrex mit Metallgittern. Eigentlich hatte ich die Version mit Metallgittern und Timer bestellt (und bezahlt), leider hat sich der Versender aber im Regal vergriffen und mir zwar die Rechnung für das Modell mit Timer geschickt, aber nur das Modell ohen Timer reingepackt. Der Versender hat sich inzwischen entschuldigt und das Dörrex geht baldmöglichst zurück.

Zunächst habe ich die Sorten ausgesucht, bei denen die Mehrzahl der Chilis bereits reif sind. Bei einigen Sorten, besonders negativ aufgefallen ist hierbei meine Rashid Red, ist das Zeitfenster für die Ernte anscheinend sehr eng, hier waren bereits sehr viele Chilis überreif und nicht mehr zum Verzehr geeignet.

Die restlichen Sorten habe ich geerntet, die Kerne rausgeholt (natürlich mit Handschuhen) und die aufgeschnittenen Chilis ins Dörrex gelegt. Hierbei haben sich die Metallgitter als sehr angenehm und äußerst empfehlenswert erwiesen.
Die getrockneten Chilis wurden in einer Tasse mit einem Espressotamper in kleine Stücke gebrochen und in eine kürzlich beim Discounter abgestaubte Mühle gefüllt:

Von oben nach unten: Lotha Bih, Bulgarian Carrot, Fatalii, Habanero Orange, Red Savina, Chocolate Bhut Jolokia

Von der Mühle sollte man sich technisch nicht zuviel versprechen, es ist eher ein Dekostück das man mit gewissen Einschränkungen auch verwenden kann. So ist es reichlich unangenehm, dass die unteren Gläser nicht fest mit den darüber befindlichen Gläsern verbunden sind. Packt man also die Mühle oben an, klabautert alles auseinander und kullert frühlich durch die Gegend. Durchdacht ist das nicht.

Mit dem Dörrgerät habe ich momentan auch noch meine liebe Not: Es ist ganz schön laut. Dabei ist die Lüftung eigentlich eher ein angenehmes Rauschen aber durch die Vibrationen scheppert das gesamte Gerät wirklich unangenehm. Ich weiß nicht, ob ich angesichts dieses Lärms bei Stöckli bleibe, so sehr ich die Trockenböden mit Metallgittern auch mag.

Äußerst empfehlenswert ist es, auf den unteren Böden Chilis zu dörren und im obersten Boden Apfelscheiben auszulegen. Durch die hochgeblasene Luft gibts das unglaublich leckere Chili-Apfelringe!

Samstag, 31. Juli 2010

Fröhliches Chili-Roulette

Lange Zeit gab es kein Update, da ich beruflich viel unterwegs war. Inzwischen sind die Chilis massiv gewachsen, blühen und tragen massig Chilis:


Leider sind die meisten der Sortenbezeichnungen verloren gegangen, sodass ich keine Ahnung habe, hinter welcher Pflanze sich welche Sorte verbirgt. Es ist also fröhliches Chili-Roulette angesagt und auch die Verkostung der Chilis ist immer wieder lustig, da zwischen Paprika und Bhut Jolokia alles vertreten ist :-)

Mittwoch, 31. März 2010

Finale Aussaat für das Jahr 2010 erfolgt - fast alle Samen schon gekeimt

In Ermangelung einer sinnvollen Kunstlicht-Aufzuchtstation konnte die Saat erst Mitte bis Ende März erfolgen. Dies geschah an zwei Standorten die unterschiedliche Qualitäten haben:


Köln:
München:
Ab diesem Zustand (Keimblätter aufgefaltet) zähle ich Sorten als gekeimt. Hier im Bild eine Naga Jolokia, gesäät am 22. März und gekeimt am 30. März 2010

Die Aussaat erfolgte in München direkt in Erde, in Köln nach der Küchenkrepp-Methode: Auf ein Plastikbrett wurden mehrere Lagen Küchenkrepp gelegt, darauf mit Kugelschreiber die Sortennummer geschrieben. Jetzt mit Wasser getränkt, von jeder Sorte 2-5 Samen drauf und mit Frischhaltefolie eingewickelt. So ging es auf den Heizkörper, der auf konstant 27-30° einreguliert wurde. Wenn eine Keimung festgestellt wurde (Samenhülle durchbrochen), kamen die Samen in einen gewässerten Jiffy-Torfquelltopf. Dieser wird direkt in den finalen Topf gesetzt.Dies hat den großen Vorteil, dass Nichtkeimer sehr schnell erkannt werden und nachgesäät werden kann.

    Mittwoch, 3. März 2010

    Der Frühling ist da - die ersten Früchte sind reif!

    Die ersten Cayenne sind reif! Ja, es ist erst März aber wie geplant sind die im Herbst angezogenen Cayenne nun reif.

     

    Das schwarze Gewebe ist ein sogenanntes Unkraut-Fleece wie man es teuer im Gartenmarkt und billig bei den aktuell laufenden Gartenaktionen der allseits bekannten Discounter kaufen kann. Ich habe es teuer im Gartenmarkt gekauft :-(

    Normalerweise ist es dafür gedacht, Unkraut vom Sonnenlicht abzuschneiden. Ich verwende es dafür, jeglichen Insekten wie Trauermücken, Fliegen, Blattläusen etc. den Weg in und aus der Erde zu versperren. Idealerweise oben auf die Erde eine Schicht Aquariensand oder Asche, dann das Fleece drüber, die Schnittkante von unten mit Gaffer-Tape zukleben, außenrum Tesafilm und man ist das Insektenproblem los.

    Gegossen wird dann nur noch von unten oder über insektenundurchlässige Teile wie kleine Tonkaraffen oder Glas-Bewässerungskugeln.
    Das hat sich letzte Saison prächtigst bewährt, deshalb diese Saison von Anfang an.

    Leider sind durch eine zweiwöchige Trockenperiode und gleichzeitigen Blattlausbefall viele der vorhandenen Blüten abgefallen, diese bilden sich aber gerade wieder neu. Ich habe also durchaus Hoffnung, bald wieder frische Chilis aus dem Garten ernten zu können!

    Dagegen ist die eigentlich geplante sehr frühe Aufzucht insbesondere der Rocotos und Chinense leider ausgefallen, einerseits konnte das bereits gekaufte Gewächshaus nicht wie geplant aufgestellt werden, andererseits hatte ich keine Möglichkeit zur fest eingeplanten frühen Anzucht unter Kunstlicht.